Fakten zur Wüstenrennmaus


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Physiologische Daten

Atemfrequenz
70-115/min
Körpertemperatur
im Mittel 38°C (36-39°C)
Pulsfrequenz
250-430/min
Futterverbrauch
8-12g/100g KM/d
Wasserverbrauch
4-8ml/100g KM/d
Gewicht
männlich:80-130g
weiblich: 70-100g
Lebenserwartung
3-4 J
Zahnformel
OK: I1 C0 P1 M3
UK: I1 C0 P1 M3
Geschlechtsreife
63-84d
Zykluslänge
4-6d
Trächtigkeitsdauer
24-28d
Wurfgröße
1-12
Säugezeit
21-28d

Rennmäuse

Arten

Neben der Mongolischen Rennmaus (Meriones unguiculatus), die in einem eigenen Steckbrief behandelt wird, werden noch einige weitere Arten der Rennmäuse (Gerbillinae) regelmäßig im Zoofachhandel angeboten, u. a. die aus Nordafrika stammende Fettschwanzrennmaus (Pachyuromys duprasi), die Blasse Rennmaus (Gerbillus perpallidus), die Buschschwanzrennmaus (Sekeetamys calurus) sowie die Persische Rennmaus (Meriones persicus).

Größe & Gewicht

Artabhängig, von 10 bis 19 cm (ohne Schwanz).

Lebenserwartung

Meist 2 bis 5 Jahre.

Geschlechtsunterschiede:

Der Abstand zwischen Geschlechtsöffnung und After ist bei männlichen Rennmäusen deutlich größer als bei den Weibchen.

Aktivität

Kurze Aktivitätsphasen rund um die Uhr

Klima

18 bis 26 °C. Zu niedrige oder zu hohe Temperaturen und erhöhte Luftfeuchtigkeit können den Tieren schaden.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Rennmäuse sind sehr gesellig und dürfen – mit Ausnahme der Fettschwanzrennmaus – niemals allein gehalten werden. Da in größeren gemischtgeschlechtlichen Gruppen häufig Unverträglichkeiten auftreten können, ist die Haltung eines Paares (mit kastriertem Männchen) oder von zwei oder mehr Tieren eines Geschlechts empfehlenswert (keine Männchengruppen bei Fettschwanzrennmäusen!). Das Aneinandergewöhnen geschlechtsreifer Tiere gestaltet sich häufig schwierig, daher sollten Gruppen bereits als Jungtiere vergesellschaftet werden. Eine – selbst kurzzeitige – Trennung der Tiere sollte unterbleiben, da dies bei der erneuten Vergesellschaftung zu Problemen führen kann. Bei Fettschwanzrennmäusen gibt es auch in der Natur sehr unverträgliche Exemplare, daher kann bei dieser Art eine Einzelhaltung angebracht sein.

Für zwei Rennmäuse der kleineren bis mittelgroßen Arten eignet sich ein Aquarium oder Nagarium der Größe 100 x 50 x 50 cm (Länge x Breite x Höhe) mit einem zusätzlichen Gitteraufsatz von 30 cm Höhe, bei Buschschwanzrennmäusen sollte die Gesamthöhe mindestens 1 m betragen. Für zwei Persische Rennmäuse wird eine Grundfläche von mindestens 0,75 m2 bei einer Höhe von ebenfalls über 1 m benötigt. Der Standort sollte ruhig und frei von Zugluft oder direkter Sonneneinstrahlung gewählt werden. Reine Gitterkäfige sind ungeeignet, da keine ausreichende Einstreuhöhe möglich ist. Rennmäuse benötigen eine grabfähige Einstreu in Höhe von mindestens 20, besser 40 cm. Eine Mischung aus Kleintier- oder Hanfstreu mit Stroh, Heu, Ästen und Pappröhren ist gut geeignet. Rückzugsmöglichkeiten, z. B. Holzhäuschen, sowie weitere Beschäftigungs- und Nagematerialien in Form von Naturästen, unbedrucktem Papier oder Karton erhöhen das Wohlbefinden. Heu und weicher Zellstoff wird gerne zum Nestbau angenommen. Futter- und Wassergefäße können auf einer erhöhten Ebene standsicher angeboten werden. Plastikwasserflaschen müssen gegen Benagen geschützt werden. Eine hervorragende Beschäftigungsmöglichkeit für Rennmäuse ist Futter, das in mit Heu gefüllten Pappröhren o. ä. versteckt ist. Ein Sandbad mit Chinchillasand muss für die Fellpflege zur Verfügung stehen. Es muss darauf geachtet werden, dass alle schweren Einrichtungsgegenstände untergrabsicher, beispielsweise Häuschen direkt auf der Bodenplatte, positioniert werden. Ein im oberen Bereich angebrachtes tierschutzgerechtes Laufrad mit mind. 30 cm (für Persische Rennmäuse mind. 40 cm) Durchmesser oder ein Laufteller wird gerne genutzt.

Laufräder mit offener Sprossenlauffläche sowie zu kleine oder nicht achsseitig geschlossene Laufräder gelten als tierschutzwidrig.

Ernährung

Rennmäuse sind Gemischtköstler. Ihr Hauptfutter besteht aus kleineren, fettarmen Sämereien und tierischem Eiweiß in Form von z .B. Mehlwürmern, anderen Insekten, getrockneten Bachflohkrebsen, Katzentrockenfutter, Joghurt oder hartgekochtem Ei. Zuckerarmes Frischfutter (z.B. Gurke, Zucchini, Wiesenkräuter; KEIN Obst) sollte täglich in geringen Mengen angeboten werden. Über einen Mineralstein können die Rennmäuse selbständig ihren Mineralstoffbedarf decken. Sauberes Trinkwasser muss stets zur Verfügung stehen. Ölsaaten und Nüsse dürfen nur vereinzelt in sehr kleiner Menge gegeben werden. Zucker- und fetthaltige Leckerlis, wie Joghurtdrops, Nagergebäck und Ähnliches sind nicht zu empfehlen. Rennmäuse betreiben häufig ähnlich wie Hamster eine Vorratshaltung. Diese Stellen sind regelmäßig auf verdorbenes Futter zu kontrollieren.

Pflege

Futter- und Trinkwassergefäße sowie Kot- und Urinecken müssen täglich, das Gehege und die Einrichtung mindestens einmal wöchentlich gründlich gereinigt und ggf. desinfiziert werden. Dabei wird auch ein Teil der Einstreu erneuert. Da sich Rennmäuse stark über den Geruchssinn orientieren, sollte nach der Reinigung ein kleiner Teil der alten Einstreu in den Käfig zurückgegeben werden. Steht den Rennmäusen eine sehr hohe Einstreuschicht zur Verfügung, so kann auch wöchentlich eine Käfighälfte im Wechsel gereinigt werden.

Der allgemeine Gesundheitszustand der Rennmäuse muss täglich, das Gewicht möglichst wöchentlich kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Rennmäusen sind Haut- und Fellveränderungen, Gewichtsverlust, Schnupfensymptome, Apathie sowie Durchfall. Bei Fettschwanzrennmäusen zeigt sich ein schlechter Ernährungs- und Gesundheitszustand meist früh am normalerweise verdickten, nackten Schwanz, der dann eingefallen wirkt. Bietet die Einrichtung nicht genügend Abwechslung, so neigen Rennmäuse zu Verhaltensstörungen (Stereotypien) wie beispielsweise stundenlanges Graben in einer Ecke oder Gitternagen. Bei Auffälligkeiten muss ein rennmauserfahrener Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang:

Die meisten Rennmäuse sind recht neugierig, benötigen jedoch in den ersten Tagen in ihrer neuen Umgebung noch viel Ruhe. Danach kann der Halter über Leckerbissen Kontakt zu den Tieren aufnehmen und ihr Vertrauen gewinnen. Ein kontrollierter Freilauf in der Wohnung ist dann bei zahmen Exemplaren möglich. Dabei müssen sie vor allen potenziellen Gefahrenquellen, wie beispielsweise Elektrokabel, Zimmerpflanzen oder anderen Haustieren geschützt sowie das Nageverhalten der Tiere und deren Geschick, auch in kleinsten Lücken zu verschwinden, berücksichtigt werden. Bei Gefahr können viele Rennmäuse sehr weit springen!

Rennmäuse lassen sich aufnehmen, indem man mit beiden Händen eine Höhle bildet oder sie in ein Gefäß (z.B. Transportbox) treibt. Die Tiere dürfen nicht am Schwanz hochgehoben werden! Für Kinder sind Rennmäuse ab etwa 10 Jahren unter Anleitung der Eltern geeignet.

Besonderheiten

Die selten angebotenen Fetten Sandratten (Psammomys obesus) gehören ebenfalls zu den Rennmäusen, stellen aber deutlich höhere Ansprüche, insbesondere an die artgemäße Ernährung.

(Text erstellt in Zusammenarbeit mit dem BNA)

Mongolische Rennmaus

Die Rennmaus (Meriones unguiculatus Syn. Wüstenrennmaus, Gerbil) gehört zu den Nagetieren und kommt ursprünglich in den kargen Steppen und Halbwüsten Asiens vor, wo sie die meiste Zeit in unterirdischen Bauten verbringen. Seit etwa 80 Jahren werden die Tiere in unterschiedlichen Fellfarben gezüchtet.

Größe & Gewicht

ca. 16 bis 23 cm Gesamtlänge bei 70 bis 110 g

Lebenserwartung

3 – 4 (5) Jahre

Geschlechtsunterschiede:

Der Abstand zwischen Geschlechtsöffnung und After ist bei der männlichen Rennmaus deutlich größer als beim Weibchen.

Aktivität

kurze Aktivitätsphasen rund um die Uhr

Klima

18 bis 24 °C. Zu niedrige oder zu hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit können den Tieren schaden.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Rennmäuse leben in der Natur als Paar mit ihren Jungtieren. Sie brauchen einen Artgenossen zum Spielen, Putzen und Kuscheln und sollten daher nach Möglichkeit nicht allein gehalten werden. Da in größeren Gruppen häufig Unverträglichkeiten auftreten, ist die Haltung eines Paares (mit kastriertem Männchen) oder von zwei (oder mehr) Tieren eines Geschlechts empfehlenswert. Die Tiere sollten bereits als Jungtiere vergesellschaftet werden. Da sich die Vergesellschaftung geschlechtsreifer Tiere häufig sehr schwierig gestaltet und in tödlich Kämpfen enden kann, sollte sie geübten Haltern überlassen bleiben.

Für zwei Rennmäuse eignet sich ein Terrarium von mindestens 100 x 50 x 50 cm (Länge x Breite x Höhe) mit einem zusätzlichen Gitteraufsatz von mindestens 30 cm Höhe. Der Standort sollte ruhig und frei von Zugluft oder direkter Sonneneinstrahlung gewählt werden. Zum Graben und Anlegen von Gängen benötigen die Rennmäuse einen Tiefstreubereich von mindestens 20, besser 40 cm Höhe. Eine Mischung aus Kleintierstreu gemischt mit Stroh, Heu, Blättern, Ästen und ggf. Karton ist gut geeignet. Die Einrichtung sollte dreidimensional angelegt sein und ausreichend Ebenen bieten. Rückzugsmöglichkeiten (z. B. Holzhäuschen und Röhren aus Holz, Kork und Ton), sowie Beschäftigungs- und Nagematerialien in Form von Naturästen, getrockneten Gräsern und Karton erhöhen das Wohlbefinden. Schlafhäuser werden besonders gern angenommen, wenn sie sich in der Tiefstreu befinden und durch eine Röhre zugänglich sind. Heu und weicher Zellstoff wird gerne zum Nestbau genutzt. Ein Sandbad mit Chinchillasand dient der Fellpflege und dem Erhalt des Gruppengeruchs.

Futter- und Wassergefäße sowie das Sandbad werden auf einer erhöhten Ebene standsicher angeboten. Schwere Einrichtungsgegenstände müssen untergrabsicher, beispielsweise direkt auf der Bodenplatte, positioniert werden. Ein Laufrad (mit mind. 30 cm Durchmesser) wird gerne genutzt. Laufräder mit offener Sprossenlauffläche sowie zu kleine oder nicht achsseitig geschlossene Laufräder gelten als tierschutzwidrig.

Ernährung

Mongolische Rennmäuse sind Gemischtköstler. In freier Natur ernähren sie sich in erster Linie von trockenen Gräsern, Grassamen, Kräutern, Wurzeln und Insekten. Ihr Hauptfutter sollte daher fettarmen Sämereimischungen mit geringem Geteideanteil bestehen. Zudem sollte täglich eine kleine Menge zuckerarmes Frischfutter (z. B. Gurke, Paprika, andere Gemüse, Wiesenkräuter, KEIN Obst), angeboten werden, idealerweise an einem verletzungssicher angebrachten Spieß. Tierischen Eiweißes wird gelegentlich in Form von z.B. getrockneten Insektenlarven oder Bachflohkrebsen, Katzentrockenfutter oder Milchprodukten zugegeben. Ölsaaten und Nüsse dürfen nur vereinzelt in sehr kleiner Menge gegeben werden. Zucker- und fetthaltige Leckerlies, wie Joghurtdrops, Nagergebäck und Ähnliches sind nicht zu empfehlen. Sauberes Trinkwasser muss stets zur Verfügung stehen.

Pflege

Futter- und Trinkwassergefäße sowie Kot- und Urinecken und das Sandbad müssen täglich, die Vorratskammer und die Einrichtung mindestens einmal wöchentlich gründlich gereinigt und ggf. desinfiziert werden. Da sich Rennmäuse stark über den Geruchssinn orientieren, sollte im Wochenwechsel immer ein Teil der Einstreu ausgetauscht werden und die Gangsysteme im anderen Teil erhalten bleiben.

Der allgemeine Gesundheitszustand der Rennmäuse muss täglich, das Gewicht möglichst wöchentlich kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Rennmäusen sind Apathie, Gewichtsverlust, verändertes Fress- und Trinkverhalten, Haut- und Fellveränderungen (oft im Bereich der Bauchdrüse), Verletzungen sowie Durchfall. Bietet die Einrichtung nicht genügend Abwechslung, neigen Rennmäuse zu Verhaltensstörungen (Stereotypien) wie stundenlanges Graben in einer Ecke, Gitternagen oder Aggressivität. Bei Auffälligkeiten muss der Tierarzt hinzugezogen werden. Tierarztkosten können die Anschaffungskosten der Tiere weit überschreiten. Da bereits eine kurzzeitige Trennung von Partnertieren zu fatalen Kämpfen führen kann, sollte die Gruppe auch auf dem Weg zum Tierarzt nicht getrennt werden. Ist eine Trennung unumgänglich, sollte das getrennte Tier vor dem Zurücksetzen zunächst gründlich mit der benutzten Streu der Gruppe abgerieben werden, um Fremdgeruch zu vertreiben.

Eingewöhnung und Umgang:

Mongolische Rennmäuse sind recht neugierig, benötigen jedoch in den ersten Tagen in ihrer neuen Umgebung noch viel Ruhe. Danach kann der Halter über Leckerbissen Kontakt zu den Tieren aufnehmen und ihr Vertrauen gewinnen. Ein kontrollierter Freilauf in der Wohnung ist bei zahmen Exemplaren möglich. Dabei müssen sie vor allen potenziellen Gefahrenquellen, wie beispielsweise Elektrokabel, Zimmerpflanzen oder anderen Haustieren geschützt sowie das Nageverhalten der Tiere und deren Geschick, auch in kleinsten Lücken zu verschwinden, berücksichtigt werden. Bei Gefahr können die Rennmäuse nicht nur blitzschnell verschwinden sondern auch weit springen!

Rennmäuse lassen sich aufnehmen, indem man mit beiden Händen eine Höhle bildet oder sie vorsichtig mit einem dünnen Tuch bedeckt und von oben umfasst (Schultergürtelgriff) oder sie in ein Gefäß treibt. Die Tiere dürfen nicht an Schwanz und Pfoten festgehalten werden, da die Haut abreisen kann! Für Kinder sind Rennmäuse ab etwa 8 Jahren unter Anleitung der Eltern geeignet.

Besonderheiten

Es gibt verschiedene Scheckungen bei Rennmäusen, die z. T. zu nicht lebensfähigen Nachzuchten führen. Manche Zuchtlinien sind anfällig für Epilepsie und gelten als Qualzuchten.

(Text erstellt in Zusammenarbeit mit dem BNA)