Fakten zu Mäusen


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Physiologische Daten

Atemfrequenz
84-230/min
Körpertemperatur
35-39 °C
Pulsfrequenz
328-780/min
Futterverbrauch
3,5-4% KGW
Wasserverbrauch
2-3ml/g TS
Gewicht
10-36g
Lebenserwartung
1,5-3 J
Zahnformel
OK: I1 C0 P0 M3
UK: I1 C0 P0 M3
Geschlechtsreife
28-45d
Trächtigkeitsdauer
17-24d
Wurfgröße
1-14, Augen geschlossen
Säugezeit
21-28 Tage, Gewicht ca. 10g

Farbmaus

Mäuse sind Nagetiere. Die Stammform der beliebten Farbmaus ist die graue Hausmaus (Mus musculus). Farbmäuse werden in vielen Farben und Fellvarianten gezüchtet.

Größe & Gewicht

ca. 7 bis 9 cm bei 25 bis 50 g.

Lebenserwartung

1,5 bis 3 Jahre

Geschlechtsunterschiede:

Der Abstand zwischen Geschlechtsöffnung und After ist bei der männlichen Farbmaus deutlich größer als beim Weibchen. Bei geschlechtsreifen Männchen sind die Hoden gut zu erkennen.

Aktivität

kurze Aktivitätsphasen rund um die Uhr

Klima

18 bis 26 °C. Farbmäuse reagieren besonders empfindlich auf hohe Temperaturen und plötzliche Temperaturschwankungen sowie zu hohe Luftfeuchtigkeit.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Farbmäuse sind sehr gesellig und dürfen daher niemals einzeln gehalten werden. Neben der Haltung im Harem (ein kastriertes Männchen mit mehreren Weibchen) harmonieren auch reine Weibchengruppen. Männchengruppen sind aufgrund des starken Geruchs und der Gefahr von Rangordnungskämpfen weniger geeignet. Die Vergesellschaftung neuer Tiere in eine bestehende Gruppe gestaltet sich teilweise schwierig.

Für eine kleine Gruppe von 4 bis 5 Farbmäusen eignet sich ein Gitterkäfig ab 80 x 50 x 80 cm (Länge x Breite x Höhe), der an einer möglichst ruhigen Stelle ohne Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung stehen sollte. Eine erhöhte Aufstellung des Käfigs erleichtert die Beschäftigung mit den Mäusen und schützt sie vor anderen Haustieren. Aquarien oder Terrarien sind nicht geeignet, da die Tiere sehr empfindlich auf schlechte Belüftung und entstehende Schadgase (Ammoniak) reagieren.

Die Einstreuhöhe sollte mindestens 10 cm betragen. Geeignet ist staubarme Kleintierstreu, die mit Heu und Stroh vermischt werden kann. Die Einrichtung muss für die kletterfreudigen Tiere dreidimensional gestaltet sein und die ganze Höhe des Käfigs einbeziehen. Ebenen, Leitern, Kletterstangen, Schaukeln und vielfältige Versteckmöglichkeiten (Häuschen, Röhren) können hierzu eingesetzt werden. Als weitere Beschäftigungs- und Nagematerialien können Naturäste, Papierrollen, unbedrucktes Papier und Karton Verwendung finden. Auch ein halbseitig geschlossenes, tierschutzgerechtes Laufrad mit mind. 20 cm Durchmesser und ein Sandbad werden gerne genutzt. Abwechslung ist für die intelligenten Kleinnager extrem wichtig! Um den Erkundungstrieb der kleinen Nager zufrieden zu stellen, empfiehlt es sich die Grundeinrichtung des Käfigs gleich zu belassen, Einrichtungsgegenstände (Kartons, Hängematten, Röhren etc.) aber immer wieder auszutauschen. Zellstoff oder Heu nehmen die Mäuse gerne für den Nestbau an. Futter- und Wassergefäße können auf einer erhöhten Ebene standsicher angeboten werden. Schwere Einrichtungsgegenstände sollten, sicher vor Untergraben, direkt auf der Bodenplatte aufgestellt werden. Laufräder mit offener Sprossenlauffläche, zu kleine oder nicht achsseitig geschlossene Laufräder sowie geschlossene (Plastik-) Käfige und durchsichtige Plastikröhren ohne ausreichende ohne ausreichende Belüftung gelten als tierschutzwidrig.

Ernährung

Farbmäuse sind Gemischtköstler. In der Natur fressen sie, was ihnen vor das Mäulchen kommt, also Sämereien, Getreide, Gemüse, Früchte und Insekten. Als Hauptfutter sollte entsprechend täglich eine sämerei- und körnerreiche Trockenfuttermischung gegeben werden. Ihren Eiweißbedarf können die Mäuse durch Gabe kleiner Mengen getrockneter Insekten (Larven, Mehlwürmern) oder Bachflohkrebsen, Katzentrockenfutter, Milchprodukte oder hartgekochtem Ei decken. Abwechslungsreiches Frischfutter (z.B. Gemüse, Obst, Wiesenkräuter) muss täglich angeboten werden. Sauberes Trinkwasser soll stets zur Verfügung stehen. Ölsaaten und Nüsse dürfen nur vereinzelt in sehr kleiner Menge gegeben werden. Zucker- und fetthaltige Leckerlies, wie Joghurtdrops, Nagergebäck und Ähnliches sind nicht zu empfehlen.

Pflege

Mäuse markieren ihre Umgebung und haben einen entsprechend starken Eigengeruch. Futter- und Trinkwassergefäße sowie Kot- und Urinecken müssen täglich, das Gehege und die Einrichtung mindestens einmal wöchentlich gründlich gereinigt und ggf. desinfiziert werden. Dabei wird auch die Einstreu erneuert. Da sich Mäuse stark über den Geruchssinn orientieren, kann nach der Reinigung ein kleiner Teil der alten Einstreu in den Käfig zurückgegeben werden.

Der allgemeine Gesundheitszustand der Mäuse muss täglich, das Gewicht möglichst wöchentlich kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Mäusen sind Gewichtsverlust, verändertes Fress- und Trinkverhalten, Haut- und Fellveränderungen, Schnupfensymptome, „rote“ Tränen, Apathie sowie Durchfall. Bei Auffälligkeiten muss der Tierarzt hinzugezogen werden. Anfallende Tierartkosten können die Anschaffungskosten der Mäuse weit überschreiten.

Eingewöhnung und Umgang

Mäuse sind sehr neugierige, aufgeweckte Tiere und werden recht schnell zahm, wenn man sich täglich mit ihnen beschäftigt. Dennoch benötigen sie zur Eingewöhnung in den ersten Tagen in ihrer neuen Umgebung viel Ruhe. Danach kann der Halter über Leckerbissen Kontakt zu den Tieren aufnehmen und ihr Vertrauen gewinnen. Ein kontrollierter Freilauf auf einem „Mäusetisch“ ist dann bei zahmen Exemplaren möglich. Hierzu wird der Tisch durch das Anbringen einer erhöhten Kante absturzsicher gemacht und mit einer Vielzahl an Spiel- und Versteckmöglichkeiten für die Mäuse interessant gestaltet.

Mäuse lassen sich aufnehmen, indem man mit beiden Händen eine Höhle bildet oder sie vorsichtig mit einem dünnen Tuch bedeckt und von oben umfasst (Schultergürtelgriff). Für aggressive Tiere empfiehlt sich zum Fang ein kleiner Transportbehälter. Am Schwanz sollten die Tiere weder festgehalten noch hochgehoben werden. Für Kinder sind Mäuse aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer Schnelligkeit erst ab etwa 10 Jahren unter Anleitung der Eltern geeignet.

Besonderheiten

Manche Spezialzüchtungen sind aus Tierschutzsicht sehr bedenklich. „Nacktmäuse“ zählen zu den Qualzuchten. „Tanzmäuse“ haben einen Hirnschaden und drehen sich deshalb. „Locken- oder Rexmäuse“ haben gewellte Tasthaaren und Wimpern, können sich nicht normal orientieren und sind krankheitsanfällig. Mäuse mit gelblicher und rötlicher Fellfärbung neigen zur Fettleibigkeit. Albinos sind sehr lichtempfindlich.

(Text erstellt in Zusammenarbeit mit dem BNA)

Stachelmäuse

Stachelmäuse kommen mit etwa 15 Arten vom östlichen Mittelmeerraum und dem Nahen Osten bis ins südliche Afrika vor. Häufiger gezüchtet werden z. B. Sinai- (Acomys dimidiatus), Gold- (A. russatus), Nil- (A. cahirinus) und Zwergstachelmäuse (A. spinosissimus). Mit Ausnahme der letztgenannten besiedeln diese Arten trockene Lebensräume. Alle Stachelmäuse zeigen noch typisches Wildtierverhalten und besitzen das namengebende „stachelige“ Borstenhaar am Rücken.

Größe & Gewicht

artabhängig, ca. 17 bis 25 cm Gesamtlänge inkl. Schwanz bei 25 – 40 g

Lebenserwartung

2 bis 4 Jahre

Geschlechtsunterschiede:

Der Abstand zwischen Geschlechtsöffnung und After ist bei der männlichen Stachelmaus deutlich größer als beim Weibchen.

Aktivität

artabhängig, oft mit kurzen Aktivitätsphasen rund um die Uhr

Klima

22 bis 26 °C, lokal höher. Stachelmäuse reagieren empfindlich auf extrem hohe oder zu niedrige Temperaturen sowie erhöhte Luftfeuchtigkeit.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Viele Stachelmaus-Arten leben gesellig und lassen sich in Gruppen halten. Neben reinen Weibchengruppen ist auch die Haltung eines Männchens mit mehreren Weibchen oder eine Paarhaltung möglich. Um unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden, sollte das Männchen kastriert werden. Männchen lassen sich nicht miteinander vergesellschaften. Junge Männchen müssen entsprechend vor Erreichen der Geschlechtsreife von der Gruppe getrennt werden. Die Vergesellschaftung neuer Tiere in eine bestehende Gruppe gestaltet sich häufig schwierig. Konflikte in der Gruppe erkennt der Halter häufig zuerst an Verletzungen der Ohren und des empfindlichen Schwanzes, dessen Haut leicht abreißt oder der von den Tieren komplett abgebissen wird.

Da Stachelmäuse nicht nur ein sehr großes Bewegungsbedürfnis haben, sehr gern in die Höhe klettern und auch springen, ist viel Platz erforderlich. Für zwei Tiere eignet sich ein Terrarium mit Aufsatz, eine Voliere oder ein umgebauter Schrank ab 0,5 m2 Grundfläche (z.B. 100 x 50 cm) bei mind. 100 cm Höhe, wobei für jedes weitere erwachsene Tier die Grundfläche um 20 % vergrößert werden muss. Das Gehege sollte an einer möglichst ruhigen Stelle ohne Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung stehen. Dennoch brauchen Stachelmäuse warme und kühlere Zonen im Käfig. Stachelmäuse sonnen sich teilweise tagsüber gerne unter einer Wärmelampe, die verletzungssicher angebracht sein muss. Die Grundtemperatur kann zudem über eine unter einem Teil des Terrariums angebrachte Heizmatte sichergestellt werden.

Die Einstreuhöhe sollte mindestens 10 cm betragen; geeignet hierfür ist Kleintierstreu, gemischt mit Heu und Stroh, aber auch Mulch und Sand. Die Einrichtung muss für die nage- und kletterfreudigen Tiere die ganze Höhe einbeziehen und sollte so natürlich wie möglich sein. Für die Einrichtung können Ebenen, Äste unterschiedlicher Dicke, getrockente Gräser und vielfältige Versteckmöglichkeiten (Häuschen, Nester, Röhren und Platten aus Holz, Kork oder Ton und anderen natürlichen Materialien) eingesetzt werden. Nur in einem gut strukturierten Gehege können die Stachelmäuse ihre Neugier ausleben und werden zum Bewegen angeregt. Auf ein Laufrad sollte aufgrund der Verletzungsgefahr für den empfindlichen Schwanz verzichtet werden; ausreichend dimensionierte Laufteller werden von den Tieren aber gerne angenommen. Zellstoff oder Heu nehmen die Stachelmäuse gerne für den Nestbau an. Ein Sandbad mit Chinchillasand muss für die Fellpflege zur Verfügung stehen. Futter- und Wassergefäße sowie das Sandbad werden auf einer erhöhten Ebene standsicher angeboten. Schweren Einrichtungsgegenstände müssen untergrabsicher, direkt auf der Bodenplatte aufgestellt werden.

Ernährung

Stachelmäuse sind Gemischtköstler. In der Natur ernähren sie sich von Sämereien, Körnern und Insekten. Da Stachelmäuse leicht zur Verfettung neigen, sollte als Hauptfutter entsprechend täglich eine Mischung aus fettarmen Sämerreien (Kleinsaatenmischungen) und Körnern gegeben werden. Ihren Eiweißbedarf können die Mäuse durch Gabe kleiner Mengen getrockneter Insekten (Larven, Mehlwürmern) oder Bachflohkrebsen, Katzentrockenfutter oder Milchprodukte decken. Feuchtfutter (z. B. Gemüse, Wiesenkräuter) muss täglich angeboten werden. Sauberes Trinkwasser soll stets zur Verfügung stehen. Ölsaaten und Nüsse dürfen nur vereinzelt in sehr kleiner Menge gegeben werden. Zucker- und fetthaltige Leckerlies, wie Joghurtdrops, Nagergebäck und Ähnliches sind nicht zu empfehlen.

Pflege

Futter- und Trinkwassergefäße sowie Kot- und Urinecken müssen täglich, das Gehege und die Einrichtung mindestens einmal wöchentlich gründlich gereinigt und ggf. desinfiziert werden. Dabei wird auch die Einstreu erneuert. Da sich Stachelmäuse stark über den Geruchssinn orientieren, kann nach der Reinigung ein kleiner Teil der alten Einstreu in den Käfig zurückgegeben werden.

Der allgemeine Gesundheitszustand der Stachelmäuse muss täglich, das Gewicht möglichst wöchentlich kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen sind Gewichtsverlust, verändertes Fress- und Trinkverhalten, Haut- und Fellveränderungen, Schnupfensymptome, Apathie, Durchfall sowie insbesondere Verletzungen/Veränderungen der Ohren und des Schwanzes. Bei Auffälligkeiten muss der Tierarzt hinzugezogen werden. Anfallende Tierartkosten können die Anschaffungskosten der Mäuse weit überschreiten.

Eingewöhnung und Umgang:

Stachelmäuse benötigen zur Eingewöhnung in den ersten Tagen in ihrer neuen Umgebung viel Ruhe. Als Wildtiere bleiben sie auch danach meist scheu und lassen sich zwar beobachten, werden jedoch nicht wirklich zahm und eignen sich daher für Kinder nur zur Beobachtung. Stachelmäuse sollten möglichst nicht mit der Hand gefangen werden, da die Gefahr groß ist, ihren empfindlichen Schwanz zu verletzen. Man treibt sie stattdessen vorsichtig in eine einseitig verschlossene Röhre oder ein durchsichtiges Gefäß (z. B. Transportbox).

Besonderheiten

Innerhalb einer Familiengruppe verhalten sich insbesondere die weiblichen Stachelmäuse sehr sozial. Der für Mäuse ungewöhnlich weit entwickelte Nachwuchs (Nestflüchter) kommt mit der Unterstützung anderer, als Hebammen agierender, Weibchen zur Welt und erkundet – mit Fell und geöffneten Augen ausgestattet – bereits in den ersten Lebenstagen die Umgebung des Nests.

(Text erstellt in Zusammenarbeit mit dem BNA)